Weltbekannte Legenden treffen auf vielversprechende Newcomer
Der „Havel Blues“ entführt sein Publikum auf eine fünfstündige Reise durch das facettenreiche Genre, das sich zu Recht als die Mutter fast aller populären Musikrichtungen bezeichnen darf. Bei diesem erstklassigen Line-Up aus nationalen wie internationalen Acts ist wirklich für jeden Geschmack etwas dabei:
Sidney „Guitar Crusher“ Selby & The Mellowtones
Er verkörpert die Wurzeln des Blues wie nur noch wenige Musiker auf der Welt: Der in Carolina geborene Sidney Selby ist ein Repräsentant jener Bluesgeneration, die sich in den 60er Jahren durch die amerikanische Clubszene schlug. Daher auch der Name „Guitar Crusher“, der auf einen schlagkräftigen Argumentationsaustausch mit einem Clubbesitzer zurückzuführen ist. Er wusste aber auch mit seiner einzigartigen, vom Gospel geprägten Stimme zu überzeugen, was dem charismatischen Entertainer, der u.a. mit Größen wie Ben E. King, den Drifters und den Isley Brothers tourte, den Titel „The big voice from New York“ einbrachte.
Rudi Protrudi Unfuzzed
Der rastlose Gitarrist und Gründer der legendären „Fuzztones“ blickt bereits auf eine 44jährige Musikerkarriere zurück. Seine Vita liest sich wie das Who is Who der Rockmusik: Er spielte mit Screamin`Jay Hawkins, the Cult's Ian Astbury, Billy Idol, Lenny Kaye, Marky Ramone und unzähligen weiteren Künstlern, die die Musikgeschichte der letzten Jahrzehnte maßgeblich beeinflussten. Mit seiner aktuellen Formation entführt der Garage Rock Guru die Zuschauer in die Welt des Chicago-Style und Delta Blues. Liebevoll werden die Geister von John Lee Hooker, Muddy Waters u.v.a. beschworen, bis das Publikum in den rituellen Tanz mit einsteigt.
Jan Hirte’s Blue Ribbon
Jan Hirte, der bereits an der Seite internationaler Bluesgrößen wie Luther Alison, Johnny Copeland oder Buddy Ace spielte, zählt zu den zentralen Gestallten der deutschen Bluesszene. Es ist schwierig, eine hochkarätige nationale Bluesband auszumachen, in der Jan Hirte nicht gegenwärtig ist. Da verwundert es kaum, dass er gelegentlich auch bei den „Mellowtones“ von Guitar Crusher Sidney Selby in die Saiten greift. Mit seiner Band „Blue Ribbon“ präsentiert der bekannte Frontmann dem Publikum einen Mix aus Blues, Soul und klassischem R&B, der sich zu einem Gesamtpaket verdichtet, das richtig groovt und tief unter die Haut geht.
Wucan
Die Newcomer aus Dresden sind längst kein Geheimtipp mehr. Gesucht und gefunden haben sie sich vor gut zwei Jahren über ein Inserat, das mit dem Satz endete „Ach übrigens: Ich bin ein Mädchen!“. Und was für eins. Die heute 21jährige Frontfrau Francis Tobolski ist eine energiegeladene Blues-Sirene. Gemeinsam mit Tim Georg (Gitarre), Olli LEBlaer (Drums) und Patrik Antilles (Bass) begab sie sich auf ein Blues basiertes und doch grenzenloses musikalisches Abenteuer. Mit treibenden Beats, druckvollen Gitarrenriffs, zarten Saitenanschlägen und dem betörendem Gesang, der mit Querflöte und Harp kombiniert wird, ist diese junge Formation eine Klangoffenbarung, die ihresgleichen sucht.
Good Husband
Die Lokalmatadore Till Schulze-Geissler (Vocals, Harp) und Uli Dodt (Gitarre, Bass, Drums), die in wechselnder Formation auch unter dem Namen „Clado“ auftreten, sind regelmäßigen Kulturparkbesuchern bereits bestens bekannt. Vor zwei Jahren haben sie ihren Proberaum in das Kellergewölbe des Gutshauses verlegt, das sie jeden vierten Freitag im Monat verlassen, um dem Publikum oben auf dem Havelplateau kräftig einzuheizen. Man darf gespannt sein, welcher der Kladower All-Stars an diesem Abend noch mit einstimmt.
Moderator Udo Wolff („Das dritte Ohr“)
1968 gründete Udo Wolff die erste deutsche Bluesband, „Das dritte Ohr“. Ihre LP „Zahltag“ ist bis heute die meist verkaufte nationale Bluesproduktion. Und auch international erlangte die Gruppe Aufmerksamkeit – ihre Songs sind auf den weltweit erfolgreichsten Samplern der Bluesgeschichte vertreten. Kein geringerer als der vom „Stern“ als „Deutschlands Bluesinstitution“ bezeichnete Sänger wird mit seiner markanten Stimme durch den „Havel Blues“ führen und uns hoffentlich im nächsten Jahr mit seiner Band „Das dritte Ohr“ beehren.
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