Vorheriger Monat Gestern   15. Feb 2015(So)   Morgen Nächster Monat
 
   
11:00-12:00 Lyrik, die Sprache der Engel
Poesie von Mascha Kalecko, Hesse, Kästner; gelesen von Rainer-Hans Drozd; Musik von Mozart bis Satie; Britta Winkler (Querflöte), Tatjana Schütz (Harfe)
 
17:00-19:00 Kladower Forum Konzert

Rene Bornstein mit seiner Gruppe "TANN" - alles Jazzmusiker aus Dresden - stellt im Haus Kladower Forum seine neue CD vor. Titel: "Nadel verpflichtet

siehe: https://www.youtube.com/watch?v=ThWO9D_uYUk

Bärtige Rübezahltypen

Was haben Roger Whittaker, Tim Bendzko, Giora Feidmann und Miss Platnum gemeinsam?  Sie alle standen bereits gemeinsam mit Musikern des Jazz-Trios TANN auf der Bühne. Auch wenn Ihr eigener Sound dies nicht sofort vermuten läßt. TANN stehen für erdigen Rock-Jazz mit knurrigen Gitarren, trockenen Bässen und zackigen Grooves. Sperriges Melodiegeäst wechselt mit fein verzweigten Rhytmen, melodische Riffs verwandeln sich  verschlungene Improvisationen oder rockige Klanglandschaften. All das mit einem gewissen Hang zu Überraschungen und dem nötigen Quantum Selbstironie. Hinter TANN verbergen sich Dirk Häfner (Gitarre), René Bornstein (Bass) und Demian Kappenstein (Schlagzeug). Alle drei sind studierte Jazzer und wurden schon mehrfach mit Preisen bedacht, u.a. mit dem Bremer Jazzpreis oder beim internationalen Jazzwettberb Burghausen. Zudem sind sie gefragte Sidemen in unterschiedlichsten Bands und Projekten. Die Palette reicht dabei von Klezmer über Schlager und Soul bis hin zu Deutschpop.

Mit TANN begeben sich die drei Instrumentalisten nun auf die Suche nach einem ganz eigenen Klang, tief hinein ins Dickicht der Genres zwischen Rock-Jazz und Experimental. Auf ihrem ersten Album "Koniferen" stellen sie klar, wie ein modernes Jazztrio heutzutage klingen kann. Dass TANN eine richtige Band sind, hört man ihren Stücken dabei durchaus an. Von rockig-avantgardistisch bis stimmungsvoll-melodiös spannen sie einen Bogen über die neun Songs des Albums. Die Kompositionen, die zumeist aus der Feder von Dirk Häfner und René Bornstein stammen, bestechen durch ihren musikalischen Einfallsreichtum, den erfrischenden Umgang mit Sounds, Songstrukturen und Arrangementideen. Mit fast beiläufiger Lässigkeit agiert das Trio auf der Bühne, ohne dabei das Publikum aus den Augen zu verlieren. Nicht selten überraschen sie mit ihrem augenzwinkernden Humor und erinnern daran, dass ein Jazzkonzert keine bierernste Veranstaltung sein muss, sondern vor allem Spaß machen soll. Mehr als 100 Konzerte führten sie in den vergangenen Jahren in die verschiedensten Jazz-Clubs und Festivals im in und Ausland.

Zu Ihrem Namen inspiriert wurden TANN während der Aufnahmen in einem Studio mitten im Wald irgendwo zwischen Berlin und Magdeburg. "Ich fand den Namen Dirk Häfner Trio irgendwie blöd. Von der Stimmung im Waldstudio inspiriert, kam uns das Wort TANN in den Sinn. Wir sind auch mehr so bärtige Rübezahl-Typen, zumindest zwei von uns", grinst Dirk. Die Waldmetapher kommt dabei nicht von ungefähr. Die Musiker pflegen eine innige Beziehung zur Natur, die sich auch in ihren Hobbys niederschlägt: sei es nun Waldtiere beobachten, Pilze sammeln oder Angeln. Dazu stehen die drei. Das Thema Wald schafft zudem auch genügend Raum für klangliche Assoziationen, mit denen sich der TANN-Sound durchaus treffend beschreiben lässt. Und nicht zuletzt prägt das Material Holz den Klang von Instrumenten wie Gitarre oder Bass entscheidend. Gerade deshalb sollte man mit dem Rohstoff auch nicht  allzu verschwenderisch umgehen, findet Dirk: "Am ökologischsten sind immer noch gebrauchte Instrumente. Einige tropische Edelhölzer sind mittlerweile verboten und werden im Gitarrenbau nicht mehr verwendet." Um ihrer Leidenschaft Nachdruck zu verleihen, engagieren sich die drei Musiker in der Schutzgemeinschaft deutscher Wald und beteiligen sich an Baumpflanzprojekten und ähnlichen Umweltaktionen. Zu Öko-Fanatikern wollen sie sich deshalb aber auch nicht stilisieren lassen. "Ich hab in meiner Jugend mal Flugblätter gegen die Thüringerwald-Autobahn verfaßt. Trotzdem fahren wir nach wie vor mit dem Auto zum Gig, und das nicht zu knapp, leider. Der Wald ist ja nicht nur Natur, Abenteuer und Erholung, sondern auch stark vom Menschen geprägt", meint Dirk.      

-Andreas Kubitza


 
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