Dramatisch und auch etwas traurig geht es schon zu, wenn Tom Grabow mit akzentuiert-verspielten Schlägen seine Gitarre bearbeitet und dabei selbst in der Musik versinkt. Seine Begleitung Hanis Kottwitz schlägt dazu das Tamburin. Meist ist das gar nicht nötig, denn Tom Grabow holt die Percussion selbst aus der Gitarre, indem er sie einfach flach auf seinen Schoß legt und auf die Saiten schlägt. Briar Rose, das ist die englische Bezeichnung für Dornröschen, und genauso verspielt märchenhaft ist auch die Musik. Grabow singt bluesig, ohne wehleidig zu sein, mit einer Traurigkeit, die weit entfernt von aufgesetztem Pathos ist – und begleitet sich mit akzentuierten Akkorden. Auch die Ukulele setzt Tom Grabow nicht etwa aus einer Experimentierlaune heraus ein, sondern ganz bewusst, weil er um deren Effekt weiß.
Und so kommt das hervor, was die Einzigartigkeit des Duos ausmacht: ein frischer Neofolk-Einschlag, der sich wohltuend von den schon zu oft gehörten, immer gleichen Klängen diverser Singer-Songwriter abhebt.
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Eintritt frei